Politik hinter den Kulissen
– was Kärnten bewegt
25.04.2025

Was von Papst Franziskus bleibt

Die ganze Welt blickt in diesen Tag nach Rom, um sich von Papst Franziskus zu verabschieden. Was über seinen Tod hinaus bleiben wird, sind viele seiner Worte, die er nicht nur an seine Kirchengemeinde richtete – sie sind und bleiben gültig für alle in unserer Gesellschaft unabhängig von religiöser Einstellung.

So sagte der Papst etwa: „Alle können zum Ganzen der Gesellschaft einen Beitrag leisten. Jeder hat eine Besonderheit, die dem Zusammenleben dienen kann. Niemand ist ausgeschlossen, etwas zum Wohl aller beizutragen. Das ist zur gleichen Zeit Recht und Pflicht.“ Das ist unmissverständlich: Jeder ist also aufgerufen mitzumachen – für das Gelingen des Miteinanders in Kärnten, Österreich und Europa braucht es alle Hände und Köpfe.

Anpacken statt kritisiert

Diese Worte bedeuten für mich gleichermaßen, dass es nicht genügt, andere für ihr Handeln zu kritisieren, sondern man sollte selbst auch etwas für die Gesellschaft tun – der Strom stammt nicht aus der Steckdose, die Milch wird nicht im Supermarkt-Regal gezogen und das Geld nicht im Bankomaten gedruckt. Sondern:  Scheinbar selbstverständliche Annehmlichkeiten sind das Ergebnis von oft harter Arbeit manchmal vieler Hände. Viele Menschen krempeln für unseren Wohlstand die Ärmel hoch – es sollte jeder tun, der kann. Jeder soll seinen Beitrag leisten. „Pflicht“, hat es Papst Franziskus genannt.

Freilich ist es – im übertragenen Sinn – gleichermaßen bequem wie verlockend, sich über fad schmeckendes Essen zu beklagen, anstatt zum Salzstreuer zu greifen und selbst für die Würze zu sorgen. Wer so handelt, delegiert nicht nur die Zuständigkeit für sein Wohlbefinden an andere, sondern spricht sich selbst von jeglicher Verantwortung frei. Mit einem solchen Mindset kann ein erfolgreiches Miteinander nicht gelingen. Solchen Entwicklungen müssen wir als Gesellschaft entgegentreten. Um es mit den Worten von Papst Franziskus zu sagen: „Die organisatorischen und strukturellen Reformen sind sekundär, sie kommen danach. Die erste Reform muss die der Einstellung sein.“

Ihr
Markus Malle

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