Solidarität ist keine Einbahnstraße – es ist zumutbar, dass Schutzsuchende einen Beitrag für jene Gesellschaft leisten, die ihnen Schutz gewährt.
Ein Gedankenspiel: Nehmen wir an, Ihr Haus wird nach einem verheerenden Unwetter von einer Mure so stark beschädigt, das es unbewohnbar ist. Zu Ihrer Sicherheit müssen Sie es umgehend verlassen, kommen aber bei Bekannten unter. Vorübergehend zumindest – Glück im Unglück, also. Und nun die Frage: Wie würden Sie sich bei Ihren Gastgebern verhalten?
Würden Sie den Tag gemütlich auf dem Sofa oder der Terrasse sitzend verstreichen lassen? Oder würden Sie sich in den Alltag bei der Familie einbringen? Im Haushalt anpacken, den Garten von Laub befreien, nach dem Essen das Geschirr abwaschen – nur einige der „Arbeiten“, die so anfallen.
Ich nehme an: Die Allermeisten würden helfen, wo sie können – und das muss nicht einmal aus großer Dankbarkeit sein. Um einen Beitrag zu leisten, genügt schon ein Mindestmaß an Respekt vor den Gastgebern, die Sie in der Not bei sich aufgenommen haben und Ihnen ein Dach über den Kopf bieten. Eigentlich das Normalste auf der Welt.
Beitrag für die Gesellschaft
Dieses „normale“ Verhalten können wir – davon bin ich überzeugt – auch von Menschen erwarten, die sich bereits in einem sicheren Staat befinden und trotzdem über unsere Grenzen kommen und um Asyl ansuchen. Ja, es ist zumutbar, dass Schutzsuchende einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, die Ihnen – neben Unterkunft, medizinischer Versorgung und Verpflegung – diesen Schutz bietet.
Wir sollten illegale Migranten nicht belohnen, indem wir sie zu legalen Arbeitskräften machen und gleichzeitig sind derzeit gemeinnützige Tätigkeiten ausdrücklich freiwillig.
Zu tun gibt es in unseren Gemeinden allerdings immer etwas. Galt es bis vor kurzem Grünanlagen winterfit zu machen, steht jetzt die Instandhaltung der Schneestangen an. Das sind zwei von vielen Beispielen. Es soll anpacken, wer dazu körperlich in der Lage ist – und die meisten der oft jungen Männer sind das vermutlich.
Rechte und Pflichten
Packen Asylwerber mit an, anstatt die Zeit gemeinsam mit anderen einfach nur totzuschlagen, kann das auch ein erster wichtiger Schritt zur Integration in Österreich sein – ein Mittel gegen die sich bildenden Parallelgesellschaften.
Jetzt gilt es, diese Arbeitsmöglichkeiten zu organisieren und die Asylwerber zu diesen Tätigkeiten auch zu verpflichten. Wer sich bewusst für Österreich entscheidet, muss sich nicht nur seiner Rechte, sondern auch seiner Pflichten bewusst sein. Aus Respekt vor europäischen Werten und unserer Gesellschaft.
Meint Ihr,
Markus Malle