Die CO2-Steuer entzündet derzeit die ohnehin erhitzten Gemüter der Öffentlichkeit. Das ist verständlich. Schließlich entspricht es für einige dem Zeitgeist, dem Auto als ungeliebtes Fossil aus grauer Vorzeit ein weiteres Stigma aufzudrücken. Andererseits fungiert diese Abgabe an der Zapfsäule als Brandbeschleuniger für ohnehin steigende Preise in den meisten Lebensbereichen.
Mehr Belastung
Klimafeindliches Verhalten mit höheren Steuern zu belegen, scheint in den Augen vieler ein funktionierendes Instrument zur Lenkung zu sein, würde doch der eine oder andere auf unnötige Autofahrten verzichten. Das Problem: Nicht jeder Tank wird aus purem Vergnügen gefüllt. Für viele – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer – ist das Tanken derzeit alternativlos. Sie haben keine Wahl, wenn sie ihr Unternehmen am Laufen halten oder zu ihrer täglichen Arbeit gelangen wollen – und das ist wohl im Interesse aller.
Wie auch immer man zur CO2-Steuer steht: Der derzeit fixierte Zeitpunkt Anfang Juli ist der denkbar schlechteste. Die finanziellen Belastungen für Wirtschaft und Menschen haben in den letzten Wochen historische Ausmaße angenommen – zusätzliche Belastungen sind derzeit nicht zumutbar. Deshalb, ganz klar: CO2-Steuer – nicht jetzt!
Meint Ihr,
Markus Malle