Der vergangene Sonntag war ein wirklich richtungsweisender – für Europa, Österreich und Kärnten. Mit leider negativem Ergebnis. Denn die Bevölkerung hat mit einer großen Wahlbeteiligung das Reformkonzept des italienischen Premier Matteo Renzi zurückgewiesen. Mit einer Verfassungsreform sollte die zweite italienische Kammer, der Senat, entmachtet und der Gesetzgebungsprozess beschleunigt werden. Ohne der Möglichkeit Reformprojekte endlos lang zwischen den beiden Häusern hin und her zu spielen.
Roma locuta, causa finita: Entwurf abgelehnt, Renzi vor dem Rücktritt, und die unter faulen Krediten leidenden Banken könnten in Kombination mit dem zweithöchsten Schuldenberg im Bezug zum BIP eines Staates in der Eurozone zu einem wirklichen Problem für die italienische Wirtschaft werden – mit politischen Auswirkungen auf ganz Europa und konkreten wirtschaftlichen Konsequenzen für unser Bundesland.
Denn Italien ist für Kärnten nach wie vor der drittgrößte Exportmarkt mit einem jährlichen Volumen von Euro 743 Millionen. Dem stehen Importe von Euro 493 Mio. gegenüber, also ein enormer Überhang von Euro 250 Millionen. Auftragseinbußen aufgrund einer schwächelnden italienischen Wirtschaft hätten also direkten Einfluss auf Arbeitsplätze und Wohlstand in Kärnten.
Bleibt zu hoffen, dass alles nicht so schlimm kommt. Ist ja nicht die erste „Krise“ in Italien – aber ein klarer Auftrag, die Exportaktivitäten noch weiter zu intensivieren und breiter zu streuen!