Die aktuellen Diskussionen um das Pensionssystem sind nur mehr als paradox einzustufen. Herr und Frau Österreicher leben immer länger und trotzdem ist das tatsächliche Pensionsantrittsalter in den letzten 40 Jahren immer mehr gesunken. Dass dadurch eine immer größere Lücke in der Finanzierung entsteht, ist mit ein wenig Hausverstand klar nachvollziehbar. Kaum hat die Regierung allerdings angekündigt, dass im Bereich der Früh- und Invaliditätspensionen Maßnahmen gesetzt werden, um das durchschnittliche Antrittsalter zu heben wird, aus einem Reflex heraus sofort gegenargumentiert. Große Tageszeitungen titeln damit, dass ein längeres Arbeiten der Älteren den Jüngeren die Arbeitsplätze und damit die Zukunft raube. Einen solchen Humbug hat die Welt schon lange nicht gehört. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Nur wenn die ältere Generation ihre Verpflichtung einhält und bis zu ihrem 65. Lebensjahr arbeitet, finanzieren sie damit die Zukunft der Jungen. Denn diese finanzielle Herausforderung ist sonst für die nächste Generation nicht tragbar. Selbstverständlich sind aber konkrete Maßnahmen notwendig, um auch von Unternehmerseite ältere Arbeitnehmer im Betrieb zu halten – vor allem auch das Wahrnehmen der gesellschaftlichen Verantwortung. Viel mehr Gedanken sollten wir uns aber darüber machen, wie wir Kärnten zukunftsfit machen, denn die Menge an Arbeit ist nicht endlich, wenn wir innovative Produkte und Dienstleistungen wettbewerbsfähig – und damit weltweit – anbieten können.