Ach, wie schön war das früher einmal. Da war alles viel besser und angenehmer und anscheinend auch billiger: Jedes Dorf brauchte nur seinen eigenen Kirchturm – und nicht gleich seine eigene Fachhochschule. Dabei weist ganz Kärnten gerade so viele Einwohner auf wie eine mittlere deutsche Stadt. Doch wie bei vielen anderen Entscheidungen steht nicht die Sinnhaftigkeit des Bildungsangebots, sondern der parteipolitische Vorteil im Vordergrund; und plötzlich ist es Studenten unzumutbar, eine 30-minütige Wegstrecke bis zum Uni- Standort auf sich zu neh- men – allerdings nur, wenn sie aus Spittal stammen; Studierende aus Feldkirchen sind offenbar mobiler, deshalb werden ihre Studiengänge nach Klagenfurt verlegt.
Nicht zuletzt aufgrund solchen hausgemachten Unfugs zieht es die Zukunft Kärntens – unsere Jugend – immer stärker nach Graz oder Wien, von wo sie bestenfalls in der Pension heimkehrt. Bitte stecken wir unsere Energie in die Weiterentwicklung unseres Bildungsstandortes, lassen wir Synergien (Uni – Lakeside Park – FH) nicht nur zu, sondern fördern wir sie tatkräftig. Konzen- trieren wir uns auf zwei in Österreich gut positionierte Standorte. Denn wir müssen Studenten außerhalb von Kärnten ansprechen können – sonst bleiben in ein paar Jahren nur leere Gebäude zurück
