Obwohl der Sommer heuer weit weg ist von seiner Normalform, hat sich ein Phänomen trotzdem verlässlich wiederholt: das mediale Sommerloch. Anscheinend ist es zwischen Mitte Juli und Mitte August möglich, fast jede Mücke zum seitenfüllenden Elefanten aufzublasen. So geschehen auch mit der Studie über den vorliegenden Businessplan des Flughafen Klagenfurts.
Anscheinend kam für einige Stadtpolitiker die Einladung, sich einen Kübel mit Eiswasser über den Kopf zu gießen (sowas nennt sich dann #icebucketchallenge), zu spät – und so wetterten sie einfach einmal munter drauf los.
Worum es aber wirklich geht, haben einige anscheinend noch immer nicht wirklich begriffen. Bei gleichbleibendem Bevölkerungszuwachs wird Klagenfurt in drei Jahren wahrscheinlich die 100.000-Einwohner-Grenze überschreiten – und damit auf vielen Landkarten erstmals aufscheinen. Und wenn der Flughafen bis dahin nicht eine deutlich höhere Betriebstemperatur erreicht, könnte gleichzeitig die Tourismusdestination Klagenfurt per Flugzeug nicht mehr erreichbar sein. Ein Armutszeugnis.
Die derzeit geplante Investition von 30 Millionen Euro erhält nur den Status quo des Flughafens, also die vorhandene Infrastruktur. Damit gibt es noch keine einzige neue Fluganbindung. Diese sind aber für seine Attraktivität und Auslastung wesentlich.
Anstatt sich über die jeweils anderen zu beschweren, bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung. Wer den Flughafen Klagenfurt will, muss ihn auch benutzen! Hand aufs Herz: Wann sind Sie zuletzt von KLU aus in die Luft gegangen? Und gemeinsam mit den Tourismusunternehmen müssen endlich buchbare Pakete geschnürt werden, die für unsere potentiellen Gäste interessant sind – besonders nach so einer Sommersaison.