Im Zuge der Berichterstattung über die aktuelle Arbeitsmarktsituation hat sich wieder einmal gezeigt, wie viele echte „Fachleute“ mitreden, nur um auch in der Zeitung zu stehen: Hier wird präsentiert, analysiert, provoziert – aber die tatsächlichen Probleme anzugehen, da getraut sich niemand drüber.
Was ist jetzt Fakt? Die Steigerung der Arbeitslosigkeit in Kärnten beträgt 15,5 % (gegenüber 13 % österreichweit). Leider ein Ausdruck des Konjunkturtiefs, wenngleich gegenüber 2009 die Anzahl der Arbeitsplätze um 5400 gestiegen ist! Mit einer spürbaren Erholung wird von Seiten des AMS aber erst im Jahr 2016 gerechnet. Und wenn man sich anschaut, wie viele Betriebe im Moment wirklich zu kämpfen haben, sowohl mit der Wirtschaftslage als auch mit dem Verdauen von Forderungsausfällen aufgrund von Konkursen, dann stimmt das leider.
An dieser Stelle zuerst einmal ein Dankeschön an jene Betriebe, die trotz aller Schwierigkeiten – mit viel Mut und Einsatz – weiterhin ihren Dienstnehmern die Möglichkeit einer Arbeitsstelle bieten. Das kommt nämlich leider viel zu kurz. Und gleichzeitig eine Bitte an die Verantwortlichen beim AMS und in der Bundespolitik. 1. Arbeitsplätze fallen nicht vom Himmel und können nicht verordnet werden. 2. Es geht nicht darum, Arbeitslosigkeit zu verwalten, sondern die Arbeitswelt zu gestalten. Und genau hier muss angesetzt werden. Denn nur Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen Arbeit! Also wie kann man hier unterstützen?
Wie wäre es beispielsweise mit einer Reduktion der – eindeutig zu hohen und auch immer wieder in Studien kritisierten – Lohnnebenkosten? Mit einem Wegfall von zu viel Bürokratie, mit der leichteren Kündbarkeit von Lehrlingen und Dienstnehmern, wenn die ihren Job einfach nicht richtig machen? Mit einer Reduzierung der Haftung von Dienstgebern, wenn ihr Dienstnehmer einen Blödsinn macht? Mit einem rigoroseren Durchgreifen, wenn Dienstnehmer blau machen? Eine positive, wirtschaftliche Entwicklung schaffen wir nur, wenn Arbeitgeber und -nehmer gemeinsam an einem Strick ziehen (und wenn möglich in dieselbe Richtung). Dafür müssten wir aber wieder einmal dafür sorgen, dass der Unternehmer die Anerkennung und Unterstützung bekommt, die ihm auch zusteht!