Kärnten darf sich „nicht abputzen“, hat Finanzminister Spindelegger im Zusammenhang mit der Forderung nach einer Beteiligung unseres Bundeslandes an der Bewältigung der Hypo-Katastrophe gemeint. Leider hat er nicht dazugesagt, welches Kärnten er meint: Das von Haider, Kulterer, Berlin, das der Millionäre, die mit der Hypo noch schnell einen guten Schnitt gemacht haben, das der fahrlässigen Politiker und Beamten, die wie die drei japanischen Affen blind, taub und stumm daneben gestanden sind, als Bank und Land den Bach hinuntergingen? Oder meint er das Kärnten der fleißigen Erwerbstätigen, der kreativen Unternehmer und der ganz normalen Menschen, die weder auf den Kurs der Hypo den geringsten Einfluss hatten noch in irgendeiner Weise vom praktizierten Größenwahn profitiert haben? Und Abputzen wollen wir uns auch gar nicht: Deshalb hat Kärnten bereits 200 Millionen Euro anlässlich der Notverstaatlichung überwiesen – die heute übrigens gar nicht mehr so „alternativlos“ ausschaut wie Ende 2009, als man angeblich Kärnten vor dem sicheren Bankrott gerettet hat. Unser Vorschlag: Politik und Verwaltung, die damals die unfassbare Aufblähung der Landeshaftungen beschlossen und zugelassen haben, sollen für die Folgen geradestehen: Bei der Bürokratie muss gespart werden, nicht beim Bürger und schon gar nicht beim Unternehmer. Wieso hat denn Kärnten viel mehr öffentlich Bedienstete pro Einwohner als andere Bundesländer? Wieso kosten denn unsere Spitalsbetten soviel mehr als anderswo in Österreich? Wer tätige Reue zur Aufarbeitung des Hypo-Debakels leisten will, soll hier zu sparen beginnen und die Finger vom Zukunftsfonds lassen – denn da steckt Kärntens Zukunft drin.
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