Die Woche fand ihren Auftakt im köstlichsten Eck Kärntens, im oberen Gailtal rund um Kötschach-Mauthen. Hier darf ein Besuch beim Energie-Pionier Klauss nicht fehlen, der mit seiner Alpen Adria Energie bereits sehr früh alternative Energiegewinnung praktiziert hat. Aber obwohl hier von den sympathischen „Dickköpfen“ die Dinge einfach angepackt und durchgezogen werden – manchmal scheitern sogar sie fast.
Die erste und einzige Windkraftanlage Kärntens dreht sich hier, betrieben von der AAE. Und jetzt wird gerade das zweite Windrad aufgestellt, in unmittelbarer Nähe des ersten, in einer quasi uneinsehbaren Schlucht. Ein logischer Vorgang, möchte man meinen, der aber im Bewilligungsprozess zwölf Jahre gedauert hat. Zwölf Jahre mit enorm viel Gegenwind, immer neuen – vom Projektwerber zu finanzierenden – Gutachten, endlosen Besprechungen und „spannenden“ Einwänden. So wurde allen Ernstes seitens der Behörden argumentiert, dass beim Abgehen einer Staublawine das Windrad umstürzen und jemanden erschlagen könnte. Fast ein Stolperstein, hätte nicht irgendwann ein anderer Gutachter festgestellt, dass der Wanderer im Falle einer Lawine in dieser Schlucht sowohl mit als auch ohne Windrad wahrscheinlich tot wäre.
Kärnten wird nie ein Windenergie-Vorzeigeland werden und wir wollen auch nicht den Blick auf unsere wunderbare Landschaft mit Windrädern verstellen. Aber der Eiertanz ums Windrad am Plöckenpass ist ein typisches Beispiel dafür, wie derzeit Projekte in Kärnten verhindert werden. Lieber Umweltlandesrat, setz doch bitte das Koalitionspapier endlich um und ermögliche wenigstens an den drei oder vier Orten, wo es in Kärnten Sinn macht, die Errichtung von Windrädern. Dann ist es auch nicht nötig, mit einer unnötigen Tempo-100-Diskussion (bzw. 60 für Lkw) von der mageren Umweltbilanz abzulenken, meint Ihr
Markus Malle