Das Arbeitsumfeld hat sich massiv verändert. Mit der fortschreitenden Digitalisierung der Kommunikation und der Prozesse kommen komplett neue Anforderungen auf Firmen und Mitarbeiter zu. Es gibt zwei Möglichkeiten darauf zu reagieren:
1. Man verleugnet diese Revolution. Das haben schon etliche Weltmarktführer (z.B. Kodak oder Nokia) versucht – mit bekanntem Ausgang. Wer die Hinweise seines Marktes ignoriert, den wird bald der Markt ignorieren. Diese Vogel-Strauß-Strategie (Kopf in den Sand stecken) erleben wir ganz aktuell bei manchen Handelsbetrieben. Wer braucht denn schon einen Online-Auftritt? Das erinnert an eine der prominenteren Fehleinschätzungen der Geschichte: „Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd“, betonte der deutsche Kaiser Wilhelm II.
2. Man stellt sich der Herausforderung, versucht vorne mit dabei zu sein und die Gelegenheit zu nutzen. Genau diese Chance haben wir jetzt vor uns: Zwängen wir doch nicht intelligente Menschen auf Arbeitgeber- wie Arbeitnehmerseite in Zeitmodelle aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Geben wir ihnen doch die Chance, dann zu arbeiten, wenn Aufträge und Bestellungen anstehen – und dafür mehr Freizeit mit Partnern und Kindern zu verbringen, wenn dies möglich ist. Das ist keine schiefe Einbahn, um Überstunden kostengünstig abzubauen oder Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich zu reduzieren: Vielmehr ist Flexibilität eine Voraussetzung, um auch in Zukunft die Stabilität eines Arbeitsplatzes zu haben, der nicht nach Osteuropa, Asien oder in die USA exportiert wurde – weil man dort in die Hände spuckt, wenn Arbeit da ist. Und sich’s dafür gut gehen lässt, wenn Zeit dafür ist.
Ja, das verlangt die Bereitschaft zur Veränderung. Und wir wissen: Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Aber wenn wir als Wirtschaftsstandort Österreich nicht bald die gewerkschaftlich-sozialistische Komfortzone verlassen und unseren Wohlstand verteidigen, dann können wir unseren Kindern nur mehr von der Zeit erzählen, als Österreich ein reiches Land mit zufriedenen Menschen war,
meint Ihr
Markus Malle