Politik hinter den Kulissen
– was Kärnten bewegt
18.09.2014

Realität, bitte melden!

Die Arbeitsmarktlage hat sich sowohl österreichweit als auch in Kärnten verschlechtert. Mit Anfang des Monats lag die Arbeitslosenquote in Kärnten bei 8,6 Prozent (ein Zuwachs von 0,6 Prozentpunkten), was hinter Wien den zweithöchsten Wert im Bundesländervergleich bedeutet. Einzig positiv anzumerken ist, dass die Kärntner Unternehmer wieder mehr Ausbildungsplätze für Lehrlinge anbieten. Und jeder einzelne davon ist eine Zukunftshoffnung für einen jungen Menschen.

Sowohl große Investitionen als auch die Beschäftigung von zusätzlichen Mitarbeitern scheitern im Moment an der negativen Stimmungslage, die einerseits natürlich die Wirtschaftsdaten in Europa und der Welt widerspiegelt, aber andererseits auch durch die rigorosen gesetzlichen Rahmenbedingungen in Österreich selbstverschuldet sind.

Umso verwunderter stolpert man dann über einen Antrag des SPÖ-Klubs im Kärntner Landtag, der fordert den Kündigungsschutz für Arbeitnehmer während des Krankenstandes einzuführen, den Entgeltfortzahlungsfonds wieder einzurichten und bei Arbeitsunfällen einen langen Unterstützungszeitraum vorsehen will. Zahlen soll das – wie immer bei Vorschlägen aus dieser weltanschaulichen Ecke – der Unternehmer.

Eine weitere Verschärfung der Kündigungsmöglichkeiten schafft aber nur weitere Hürden bei der Aufnahme von neuen Mitarbeitern, statt diese zu unterstützen! Anstatt den Mut und die Verantwortung der einzelnen Unternehmerpersönlichkeit anzuerkennen und wertzuschätzen, wird versucht, ihr noch einen weiteren Rucksack umzuschnallen.

Lieber sozialdemokratischer Wirtschaftsverband (ja, den gibt es wirklich), wenn ihr wirklich vorhabt, Unternehmerinteressen nicht nur auf dem Papier, sondern einmal auch in der Realität zu vertreten, dann beginnt damit, innerhalb eurer eigenen Partei solche Unsinnigkeiten hintanzuhalten.

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