Politik hinter den Kulissen
– was Kärnten bewegt
19.04.2012

Soziale Gerechtigkeit? Bitte auch für Unternehmer!

Geradezu überschlagen haben sich Österreichs Medien in der empörten Ablehnung der Wirtschaftsbund-Forderung, den ersten Krankenstandstag möge bitte der betroffene Arbeitnehmer selbst bezahlen. Von den restlichen 29 Arbeitstagen, an denen der Arbeitgeber selbstverständlich das volle Einkommen seines erkrankten Mitarbeiters fortzahlt, war gar nicht die Rede.Viele der Kärntner Unternehmer haben im Laufe der Jahre unzählige Menschen beschäftigt, Wertschöpfung erwirtschaftet und Steuern bezahlt. Wenn sie krank werden und nicht arbeiten können, verdienen sie gar nichts. Müssen sie zum Arzt, bezahlen sie 20 Prozent Selbstbehalt.

Noch krasser ist die ungerechtfertigte Belastung der Unternehmen bei den Freizeitunfällen: War dieses Problem in der Vergangenheit noch überschaubar, ist die Zahl der Krankenstände nach Unfällen beim Sport in jüngster zeit geradezu explodiert. Kein Wunder, nutzen doch viele Menschen ihre Freizeit zu sportlichen Aktivitäten, was durchaus zu begrüßen ist. Warum aber der Arbeitgeber sechs Wochen lang zur Kasse gebeten wird, wenn sich sein Mitarbeiter beim Bergsteigen, Mountainbiking, Gleitschirmfliegen oder Motorradfahren verletzt, ist nicht einzusehen. Deshalb sind wir Unternehmer für einen Selbstbehalt: Er hat nicht nur eine lenkende Wirkung, sondern ist auch ein Finanzierungsbeitrag für die notorisch defizitären Krankenkassen. Und er wäre ein Beitrag zu mehr Fairness und sozialer Gerechtigkeit, ausnahmsweise für Unternehmer, die in diesem Land den Karren ziehen!

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