Politik hinter den Kulissen
– was Kärnten bewegt
02.10.2014

Tourismus – zu Tode verwaltet

Die abgeschlossene Tourismussaison weist für Kärnten unter dem Strich einen realen Rückgang von fast fünf Prozent bei den Nächtigungen auf. Besonders auffällig dabei ist der verregnete Juli mit elf Prozent Minus im Vergleich zum Vorjahr. Das Wetter war allerdings auch in anderen Bundesländern schlecht, dennoch gab es dort – leichte – Zuwächse. Grund genug, die Ursachenforschung zu beenden und mit Hilfe teils jahrzehntelang diskutierter Infrastrukturinvestitionen wetterunabhängiger zu werden. In der Praxis stellt sich das aber oft als nicht so einfach dar. Nehmen wir das Beispiel eines Tourismusunternehmers am Faaker See mit knapp 90.000 Übernachtungen. Zur Ankurbelung der Vor- und Nachsaison war er mutig und plante eine Seesauna. Die Investition von 600.000 Euro hätte nicht nur seinen Gästen, sondern sicher auch dem ausführenden Gewerbe sehr gefallen. Sein Pech, dass die Gemeindegrenze quer durch sein Betriebsareal verläuft. Denn die Stadt Villach und die Marktgemeinde Finkenstein konnten sich über vier Jahre lang nicht einigen, wer für die Abwicklung des Bauverfahrens zuständig ist. Danach gab er sein Projekt auf. Ein Gegenbeispiel gefällig? Der Brennseehof in Feld am See realisierte die Seesauna und konnte im heurigen August durch die großen Investitionen trotz des Wetters ein Plus von 14,5 % erzielen. Nur wenn wir unseren Gästen Alternativen bei Regenwetter anbieten können, werden sie auch nach Kärnten kommen. Die öffentlichen Stellen sind gefordert, entsprechende Projekte nicht zu Tode zu verwalten, sondern gemeinsam mit den Unternehmern nach Lösungen zu suchen!

© pixabay

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